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Grossartige Fehler

27/4/2020

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Wir sind es gewohnt, zu planen. Wir planen den Einkauf, indem wir eine Liste mit den benötigten Dingen schreiben, wir planen die Vorsorge, indem wir eine Versicherung abschliessen, wir planen die Karriere, indem wir Aus- und Weiterbildungen besuchen und so weiter. Wir (ver)planen unser ganzes Leben. Und während wir Pläne schmieden, wirft uns das Universum seine eigenen Pläne vor die Füsse. Dies sind dann oft diejenigen Momente, in denen wir straucheln, hadern und manchmal sogar nicht mehr weiterwissen. Diese Situationen empfinden wir als belastend, als falsch. Doch sind es wirklich Fehler, die da in unser Leben platzen? Und ist im Umkehrschluss das, was wir selbst geplant hatten, wirklich das Richtige?
Wer sich hinsetzt, um ein Bild zu malen oder eine Zeichnung anzufertigen, tut dies meist mit einer festen Absicht: «Ich zeichne einen Baum!» oder «Ich male eine Landschaft!» Und vor dem inneren Auge breitet sich das Bild aus, es erscheinen die Farben, die Schattierungen, die Formen, Figuren und Konturen und bevor wir auch nur den ersten Pinsel- oder Zeichenstrich gesetzt haben, ist das Kunstwerk in unserem Kopf bereits vollendet. Wir haben einen Plan erstellt. Und an diesem Plan, an dieser vorgefertigten Vorstellung in unserem Kopf messen wir das entstehende und das entstandene Bild. Schon während des Zeichnens korrigieren wir das effektive Bild und versuchen, das imaginäre Bild zu realisieren. Und am Ende stellen wir fest: das Werk ist nicht so herausgekommen, wie es geplant war. Meistens bewerten wir das Ergebnis negativ.
Aber wie wäre es, wenn wir ganz ohne Vorstellung, ganz ohne Plan zeichnen und malen würden, wenn es vielmehr um den Prozess, statt um das Ergebnis ginge und wir vielmehr mit dem Ergebnis für den Prozess belohnt würden?
In der Kunst und insbesondere in der Zentangle-Methode gibt es keine Fehler. Ja, ganz richtig: keine Fehler. Die Zentangle‑Methode ist so ausgelegt, dass aus jedem unerwarteten Ereignis (oder umgangssprachlich: Fehler) Inspiration spriessen kann. Zentangle-Kunst ist nicht gegenständlich, so können Sie sich kein vorgefertigtes Bild von dem machen, was Sie zeichnen werden. Zudem ist Zentangle-Kunst kaum planbar, sie entsteht während des Zeichnens, das Kunstwerk entwickelt sich nach und nach, Strich für Strich.
  • «Fehler» schränken nicht ein, sie eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, sie zerstören nicht, sondern lassen Neues entstehen.
  • «Fehler» lassen uns kreativ und spontan werden, öffnen unseren Blick und erweitern unseren Horizont (oder mussten Sie noch nie ad hoc eine funktionierende Alternative aus dem Ärmel zaubern, wenn der Laptop die Powerpoint-Präsentation nicht projizieren wollte oder der Fahrrad-Pneu ein Loch hatte?).
  • «Fehler» sind Gelegenheiten, zu lernen (schliesslich lernen wir nie so effizient, wie wenn wir einen richtig fiesen Fehler begehen, oder haben Sie sich schon zweimal die Hand an einer heissen Herdplatte verbrannt?).
  • «Fehler» sind Etappen auf dem Weg zur Perfektionierung (und nicht etwa hin zur Perfektion, denn diese gibt es im menschlichen Kontext nicht).
  • «Fehler» sind keine Schwäche, sondern Ausdruck einer wachsenden Stärke (Personen, die sich in einer Gruppe getrauen, eine eigene – und im Besonderen eine von der allgemeinen abweichende – Meinung zu vertreten, exponieren sich und besitzen die Fähigkeit, sich überzeugen zu lassen und ihre Meinung zu ändern. Menschen hingegen, die lediglich nachplappern, werden nie den Entstehungsprozess der Verbesserung durchleben.).  
Wenn wir «Fehler» auf diese Weise sehen, dann sind «Fehler» etwas Grossartiges! Sie bieten Freiheit sowie Raum für Kreativität und Spontanität. Und noch etwas: «Fehler» treiben unsere persönliche Entwicklung voran. Denn sobald wir «Fehlern» freundschaftlich begegnen, werden wir mit der Zeit gelassener, wir werden nicht mehr aus der Bahn geworfen, wir können mit Veränderungen im Leben besser umgehen. Ist das nicht wünschenswert? Interpretieren Sie die Definition des Wortes Fehler neu, und freuen Sie sich auf Ihren nächsten «Fehler». Wenn Sie das nächste Mal eine ungeplante Wendung erleben – sei es im Leben oder in der Kunst – dann heissen Sie sie als Gelegenheit zur Neuentdeckung und Weiterentwicklung willkommen!
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    Autor

    Sonja Richei

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